Bremse und Gefahr für die Biodiversität in unseren Gewässern
Die Bayerische Staatsregierung enttäuscht erneut und entscheidet gegen die Zukunft von Natur, Klima und Kulturlandschaft. Naturschutzverbände ziehen deswegen gemeinsam an einem Strang und kritisieren die letzten Entscheidungen der Politik massiv! (BUND, LFV, LBV, WWF, BKV, Natur Freunde Deutschland,…)
Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der EU fordert einen guten ökologischen Zustand oder ein gutes ökologisches Potenzial der Gewässer in Europa. In Bayern erreichen nur etwa 19 % der erfassten Fließgewässer dieses Ziel. Die Gründe sind unter anderem der Klimawandel, fehlende Dynamik, stark verbaute Ufer, eutrophierende Einflüsse von außen und über 56 000 Querbauwerke (Bayern, deutschlandweit viel höher höher), die eine mangelhafte bis nicht vorhandene Durchgängigkeit der Gewässer bewirken. In Bayern werden über 4.200 Wasserkraftanlagen betrieben von denen etwa 4.000 Anlagen nur 1,5 % des bayerischen Stroms produzieren.
Die Bayerische Staatsregierung plant im Rahmen des „Aktionsprogramms Energie“ (2019) den Ausbau der Wasserkraft in den nächsten Jahren. Über ein Förderprogramm sollen Kleinwasserkraftwerke aufgebaut und unterstützt werden. Das widerspricht jeglichen ökologischen Zielsetzungen zur Erhaltung der Diversität und im Kampf gegen den Klimawandel! Der Aufruf zum Rückbau von Querbauwerken und Wasserkraftanlagen, die dem öffentlichen Interesse deutlich mehr Schaden als Nutzen, wurde immer lauter. Und nun das! Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung gefährdet den Lebensraum Wasser über viele Artengruppen hinweg, weswegen sich die verschiedenen Interessengruppen zusammengetan und ein Positionspapier „Lebendige Flüsse für Bayern – Unsere Forderungen an die Politik“ verfasst haben.
Die Maßnahmen der letzten Jahrzehnte im Gewässernaturschutz nehmen zwar zu, erwirken zum größten Teil allerdings nur Schadensbegrenzung und keine Sicherung unserer Biodiversität. Die Anstrengungen müssen von Seiten der Politik und Verwaltung in den nächsten Jahren immens erhöht werden. Sonst dürfen wir dem Artensterben weiterhin live Zusehen und die Probleme die durch den Klimawandel auf uns zukommen und bereits da sind am eigenen Leib erfahren.
In einem Hörbeitrag des BR mit Prof. Dr. Jürgen Geist wird unter anderem das Thema Fischschäden durch Wasserkraftwerke besprochen. Auch der Leiter des Referats lll „Fischerei, Gewässer- und Naturschutz“ vom Landesfischereiverband kommt in diesem Beitrag zu Wort. Hören Sie gerne mal rein:
https://www.br.de/…/streit-um-wasserkraftwerke…/1820735
Weitere aktuelle Artikel zu diesem Thema:
https://www.sueddeutsche.de/…/bayern-naturschutz…
https://lfvbayern.de/…/biodiversitaet-unserer-gewaesser…
https://lfvbayern.de/?wpdmdl=3224&ind=1612166042660
https://www.umweltbundesamt.de/…/nutzung-von-fluessen…
Untersuchungen zum Thema Fischschäden durch Wasserkraftwerke
https://www.lfu.bayern.de/…/doc/untersuchungsstandorte.pdf